Unsere Waldschräte

Der Waldschrat, umgangsprachlich auch nur Schrat genannt, ist ein Naturgeist oder Walddämon. Charakteristisch ist sein Häs aus Blättern in den Farben, grün, bordeauxrot und braun, sowie sein bärtiges Gesicht.

Zu Hause ist unser Schrat, wie man im Namen bereits erkennen kann, im Bruderhofwald und den umliegenden Wäldern. Als Geistwesen treibt er sein Unfug und Schabernack und spukt durch das Bruderhofgebiet. Der Schrat ist ein Einzelgänger und nur schwer in Wäldern zu entdecken, da er seine Behausung tief im Wald errichtet hat und sich sehr gut verstecken kann. Dennoch lässt er sich es nicht nehmen, den ein oder anderen beim Spaziergang zu erschrecken.

Sein Einzelgänger-Dasein legt der Waldschrat jedes Jahr zum Beginn der Fasnetszeit am 11.11. ab. Am Martinstag wird der Oberwaldschrat aus seinem Sarg befreit. Bis zum Aschermittwoch behält der Oberwaldschrat seine Schrate beisammen und streift mit ihnen gemeinsam durch die Fasnetslandschaft. 

Der Oberwaldschrat hebt sich von den restlichen Schraten ab. Sein Blätterhäs ziert die kräftigen Farben rot, gelb, grün und schwarz. Auch sein Gesicht gleicht eher einem Kobold als einem bärtigen Mann. Er treibt seine Schrate und Hexen während den Fasnetsumzügen an.

Am Ende der Fasnetszeit, am Aschermittwoch, wird der Oberwaldschrat unter Tränen eingefangen und in seinen Sarg eingesperrt. Alle Schrate kehren in ihre Wälder zurück, wo sie wieder versteckt im Wald ihr Unwesen treiben.

Der Schrat ist eine weit verbreitete und gern gesehene Fasnetsfigur und auch in der schwäbsich-alemannischen, sowie in der Hegau-Bodensee-Landschaft in Vielzahl zu finden.

Die Figur ist seit der Gründung 1990 Bestandteil der Zunft und darf von Männern, wie Frauen getragen werden.

Wie auch beim ursprünglichen Waldschrat handelt es sich bei dem Waldschrat 2.0 um ein menschenähnliches Geisterwesen, eher noch um einen Walddämon. Auch er lebt als Einzelgänger versteckt in den Wäldern des Bruderhofgebiets und kann nur schwer gefunden werden. 

Charakteristisch für den Waldschrat 2.0 sind die Hörner, die einzigartigen Fratzen, sowie das fellbedeckte Häs. Auch die Blätter finden sich beim Waldschrat 2.0 im Häs wieder.

Diese gruselige anmutende Gestalt zieht gemeinsam mit dem Waldschrat durch die Fasnetszeit. Ab dem 11.11. bis zum Aschermittwoch treiben sie gemeinsam Schabernack und haben viel Freude bei den anstehenden Fasnetsumzügen.

Durch das Äußere wird oftmals der Bezug zum bayrischen und österreichisches Perchten bzw. Krampus gezogen. Diese Schreckgestalt ist im Adventsbrauchtum fester Bestandteil und in der Zeit von November bis Januar zu sehen.

Insgesamt gibt es 7 Waldschrate 2.0, welche seit dem Jahr 2012 fester Bestandteil des Singener Fasnetsbild sind. 

Bisher wird der Waldschrat 2.0 nur von Vereinsmitgliedern verkörpert, welche bereits vor der Entstehung des Waldschrat 2.0 seit Jahren dem Verein zugehörig sind.